Der Fuchs geht um…

Der Fuchs geht um…

Dass wir mindestens einen unerschrockenen Fuchs hier haben, evtl. auch ein Paar, das wissen wir schon länger. Im Winter konnten wir ihn in der Dämmerung öfter ums Haus streifen sehen, zur Ranzzeit im Januar zwei Füchse ganz offen auf der Straße beobachten, immer wieder sind Kotspuren zu entdecken. Vergangenes Jahr mussten einige der Nachbarhühner dran glauben, als sie vermutlich wegen eines Gewitters am Abend nicht rechtzeitig in ihren Stall rein sind und dann die automatisch schließende Klappe zu war…

Aber unsere eigenen Hühner wähnten wir sicher, sie gehen abends von selbst sehr früh in den Stall und wir schließen ihn über Nacht immer sorgfältig. Mit einer Attacke am hellichten Tag hatten wir nicht gerechnet, aber möglicherweise gibt es hungrige Fuchsjunge zu versorgen und die Mutter steht unter Druck. Jedenfalls hat es am Freitagnachmittag bzw. frühen Abend zwei Hühner erwischt, während sie frei in der Wiese unterwegs waren: Mireille konnten wir ohne Kopf im entfernteren Teil der Wiese finden und die gute Hilde hatte der Fuchs (oder eben die Füchsin) im Maul, als ich ihn vertreiben konnte. Ich musste aber schon auf zwei Meter zu ihm hingehen und ordentlich Rabatz machen, bevor er die Henne losgelassen hat und den Rückzug angetreten ist. Hilde ist noch weggelaufen in den Hühnergarten, aber wohl mit allerletzter Kraft, denn dann ist sie gestorben 🙁

Die anderen Hühner waren zwar etwas erschrocken und sind auch in den Hühnergarten geflüchtet, Hahn Siggi war mit großem Tamtam weit weg geflogen, aber wir hätten auch nicht erwartet, dass er die Hühner gegen einen Fuchs verteidigt, der war schon ganz schön groß. So verschreckt und panisch wie bei einem Habicht-Angriff waren sie aber bei weitem nicht und sind nicht mal in den Stall gegangen. Entsprechend entspannt sind sie dann Samstagmorgen raus in den Hühnergarten, an dem wir alle Ausgänge zugemacht hatten, so dass wir ihn für „uneinnehmbar“ hielten. Der Fuchs hat uns eines besseren belehrt und es geschafft, die Tür aufzudrücken, ein weiteres Huhn zu schnappen und dieses Mal auch erfolgreich mitzunehmen: Mara fehlte.

Wir waren fassungslos und haben unsere geschrumpfte Hühnerschar jetzt erstmal in den Stall gesperrt, was ein Jammer ist bei dem jetzt schönen Wetter und satten Grün draußen. Aber zuerst müssen wir wohl mal den Hühnergarten sichern und dem Fuchs zeigen, dass es hier nicht noch weitere leichte Beute gibt.

Eines muss man dem Räuber aber lassen: Während der Habicht sich bislang immer auf die jüngsten und fittesten Hühner gestürzt hat, hat der Fuchs die alten und eher kränklichen Hühner „auserwählt“, Mara hat noch Eier gelegt, aber Mireille und Hilde nicht mehr. Wir hätten ihnen dennoch einen schönen Lebensabend bei uns gegönnt…

Hilde ist zumindest im Freien ein echtes Kuschel-Huhn.
Ein Grund, warum wir Hilde so mochten: Sie war eines unserer ersten Hühner und hat ihr erstes Ei an meinen Rücken gekuschelt gelegt. Immer zutraulich gewesen, viele viele Eier gelegt, Höhen und Tiefen erlebt und sich immer wieder aufgerappelt – sie hätte gerne noch eine Weile bei uns bleiben dürfen…


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