Rückblende: „Landnahme“
Nach langen Telefonaten, persönlichem Kennenlernen mit ausführlicher Besichtigung, Erwandern der Umgebung sowie Übernachten in der Ferienwohnung Mitte September 2018 war für uns klar: wir würden den Hof gerne kaufen!
Bekanntermaßen lässt sich jedoch nichts kaufen ohne einen, der etwas verkaufen will… Zu unserem Glück hatte sich Sabine zum einen entschieden, überhaupt zu verkaufen und zum anderen beschlossen, an uns zu verkaufen 🙂 Fehlt dann nur noch die winzige Kleinigkeit, sich über den Preis einig zu werden, aber das haben wir in mehreren Gesprächen auch geschafft.
Derweil der Herbst voranschritt und wir in unserer Vorstellung im Frühjahr den Garten bestellten. Nur dass da gar kein Garten mehr war, wo früher der Salat für das Handwerkervesper auf dem Maisacher Dorffest wuchs, sondern eine Wiese. Riesig war also unsere Freude, als Sabine und Erich unsere vorsichtige Nachfrage, ob wir wohl den Garten noch im Herbst pflügen könnten, auch wenn es noch so viel zu besprechen und zu kären gibt, sehr positiv aufgenommen haben!
An einem sonnigen Samstag im Oktober begab es sich also, dass wir den alten mechanischen Pflug aus der Backhaus-Garage holten, in die Seilwinde am Ladog einhängten und zum Erstaunen aller Nachbarn zu fünft den Garten pflügten. Ein bisschen fühlte es sich tatsächlich an, als würden wir damit das Land schon in Besitz nehmen – oder besser: in Pflege und Verantwortung.
Und wie leicht es ging! Aufgrund der Trockenheit und unserer Gültsteiner Gartenerfahrung mit Lehmboden, der entweder zu trocken und verbacken oder zu nass und schwer ist zum Bearbeiten, waren wir skeptisch, ob wir den Pflug überhaupt in den Boden bekommen würden. Sandiger Oppenauer Untergrund und die jahrzehntelange Gartenvorgeschichte haben es uns leicht gemacht und seither freuen wir uns sehr darauf, den Garten im Frühjahr bepflanzen zu dürfen. Die erste Salat-Anzucht wächst schon heran und dank der Nachbarn haben wir ja noch einen Gutschein zum Ausleihen der Egge 🙂