Einfacher leben
Schon immer ausgestattet mit großer Sehnsucht nach einer naturnahen Umgebung und einem naturverbundenen Leben, überreizt durch zu viel Lärm, Verkehr und Konsumangebote, verloren zwischen dem Ort der Arbeit, dem Ort des Wohnens und dem Ort, an dem man gärtnert, angetrieben durch Veränderungsbedarf im Job und dem Wunsch nach mehr Selbstbestimmtheit, frustriert durch jobbedingt zu wenig Kraft für zwischenmenschliche Begegnungen und nicht zuletzt inspiriert durch das einfache Leben auf Berg- und Wandertouren und Almhütten im Urlaub …
… haben wir im Jahr 2016 beschlossen, unser Leben zu verändern. Unsere Eigentumswohnung im Großraum Stuttgart einzutauschen gegen einen ruhig gelegenen kleinen Bauernhof im Schwarzwald mit Platz für uns und (Ferien-)Gäste, für einen großen Garten und Tiere. Ein Fleckchen Erde, das wir nach unseren Vorstellungen hegen und pflegen wollen und auf dem wir einen Platz schaffen wollen, an dem sich hoffentlich auch viele andere Menschen wohlfühlen. Ein einfaches Leben soll es sein, ruhig und reduziert auf das Wesentliche und abseits der verrückten Konsumwelt, in der es oft nur noch darum geht, mehr zu haben.
Unsere Kriterienliste war lang, es gab Unverhandelbares und Kompromissfähiges, und einiges hat sich im Laufe der fast zweijährigen Suche verändert. Gefunden hat uns ein kleiner Hof im hinteren Maisachtal, traumhaft ruhig gelegen. Und hier starten wir nun im Januar 2019 unser ganz persönliches Abenteuer. Von dem wir unter Neues hin und wieder berichten.
Wir, das sind Silvia und Hannes: Aufgewachsen in den 1980er und 90er Jahren im Outback des Schwarzwalddorfes Lauterbach und im Weindorf Neuweier bei Baden-Baden. Ein wenig im Ländle herumgekommen zum Studieren und Arbeiten, dabei als Geoökologin und Naturführerin beziehungsweise Medientechniker und PR-Fachmann aus verschiedenen Richtungen dem Schutz von Natur und Umwelt verschrieben.
Ein wenig Werbung für die Arbeit von Hannes sei hier erlaubt: www.hanneshuber.de
Warum „Hornsepp“?
Sofern ein Hof keinen eigenständigen Namen trug, der zum Beispiel etwas mit seiner Lage zu tun hatte, behalf man sich früher häufig mit einer Benennung nach den Bewohnern und deren Herkunft oder Tätigkeit, wenn man verdeutlichen wollte, von welchem Hof die Rede ist.
So wurde zum Beispiel auch die kleine Silvia zu ihrer großen Verwirrung häufig gefragt, ob sie denn der „Schuhmacher-Hele“ gehöre. Abgesehen davon, dass man als Mensch doch gar niemandem gehören kann, musste die kleine Silvia erst lernen, dass ihre Oma (!) Helena gemeint war, deren Vater (Silvias Uropa, den sie ja gar nie kennenlernte) Schuhmacher gewesen war. Dass ihre Mutter auch Helena heißt, macht das Ganze nicht einfacher, deren Vater (also der Mann von der Oma) war aber kein Schuhmacher…

Zurück zum Thema: So ähnlich namensverwirrend war das wohl auch mit dem Hornsepp: Die Hubers (ja, tatsächlich: Huber – aber nicht verwandt oder verschwägert mit Hannes) auf unserem Hof stammten ursprünglich vom „Horn“, ein Hof auf einem Bergsporn (= Horn) in bester Aussichtslage etwa zwischen Bad Antogast und der Zuflucht gelegen. Soweit wir wissen, erbaute der Sepp vom Horn (oder eventuell ein Vorfahre von ihm) unseren Hof, folglich der „Hornseppenhof“ oder kurz „Hornseppen“ oder „beim Hornsepp“.
Den Hof übernommen hat Sepps Sohn Karl, da hätte es eine gewisse Logik gehabt, dann von „Hornsepp“ zu „Hornkarl“ zu wechseln, wenn nicht … ja, wenn nicht zuvor Sepps Bruder Karl den Hof direkt unterhalb gekauft hätte und sich nicht dort der Name „Hornkarl“ etabliert hätte… Ein Ausweichen auf den Nachnamen kam auch nicht infrage, da sowohl Bruder als auch Sohn vom Hornsepp Karl Huber hießen. Um Verwirrung zu vermeiden, blieb es bei „Hornsepp“ für Bad Antogast 4. Und wir belassen es ebenfalls dabei … zwar kommen wir nicht vom Horn, aber Huber heißen wir auch, genau wie die Karls und Sepps vor uns 😉